Soja – gesund oder ungesund?
Aufgrund seines hohen Eiweißgehalts greifen immer mehr Menschen als Fleischersatz zu Tofu oder anderen Sojaprodukten. Allerdings kursieren über Sojaprodukte so einige Mythen… Willst du wissen, welche davon wahr sind? Dann bist du hier genau richtig.
Dr. Kaayla T. Daniel hat zusammen mit anderen Forschern und Biochemikern ein mehr als 500-seitiges Buch zu diesem Thema geschrieben mit dem Titel „Soja: Die ganze Wahrheit”.
Für euch fasse ich hier die wichtigsten Erkenntisse zusammen:
Toxine
Soja enthält Toxine! Auch wenn man es kaum glauben kann, ist es leider trotzdem wahr. Soja wurde vor einigen Jahrzehnten wegen seinem hohen Toxingehalt als „nicht zum menschlichen Verzehr geeignet” eingestuft.
- Toxine, die in Soja enthalten sind, sind zum Beispiel enzymhemmende Stoffe, die die Eiweißverdauung behindern oder auch wachtumshemmende Toxine.
- Soja enthält sogenannte Goitrogene, die die normale Funktion der Schilddrüse erschweren. (Die Bildung von Schilddrüsehormonen kann durch Isoflavone gemindert werden, falls eine Schilddrüsenerkrankung vorliegt.)
- Außerdem weist Soja einen hohen Phytinsäuregehalt auf, was die Resorption der Mineralstoffe behindert. Deswegen ist auch die These, dass Soja bei Osteoporose hilfreich ist, nicht wahr, da die Phytinsäure die Resorption von Kalzium verhindert, was wiederum zu einem Vitamin D Mangel führt.
- Durch den Einsatz der Gentechnik sind der größte Teil der auf dem Weltmarkt verfügbaren Soja genetisch verändert.
- Soja wirkt als Allergen.
- Soja enthält Lektine, die in Blutbahn gelangen können (falls die schützende Schleimhaut des Darms geschädigt ist) und dort großen Schaden anrichten.
Um den negativen Aspekten aufgrund der Toxine im Soja entgegen zu wirken, haben die Chinesen den Soja fermentiert. So wurde sein Toxingehalt zwar reduziert, aber nicht komplett eliminiert. Deswegen nutzen sie Soja zwar ergänzend in ihrer Ernährung, aber nicht als Fleischersatz – so wie es hier zu Lande oft praktiziert wird.
Isoflavone
Isoflavone sind Phyto-Östrogene, das heißt pflanzliche Wirkstoffe, die dem Östrogen sehr ähnlich sind. Basierend auf den bisherigen Forschungen ist leider nicht eindeutig erwiesen, ob sie eine positive oder negative Wirkung ausüben. Abhängig davon, wer die Forschungsergebnisse finanziert hatte, fiel das Ergebnis günstig oder ungünstig aus. Demzufolge ist die Aussagekraft dieser Studien eher fragwürdig.
Ob sich der Verzehr von Sojaprodukten als Vorteil oder Nachteil erweist, hängt größtenteils davon ab, ob sie fermentiert wurden. Tofu, Edamame, Soja-Nahrungsergänzungsmittel, Soja-Babyprodukte, Sojawürste und Sojamilch sind im Allgemeinen nicht fermentiert. Im Gegenzug dazu sind Miso, Natto, Tempeh und Tamari fermentiert und stellen deshalb die bessere Alternative dar.
EMPFEHLUNGEN
Natto ist eine hervorragende Eiweiß-, Ballaststoff-, Vitamin- und Mineralstoffquelle, kann bei hohem Blutdruck Abhilfe verschaffen und unterstützt die Produktion von Vitamin K2, was wiederum die Aufnahme von Vitamin D unterstützt.
Tempeh kann dazu beitragen, den Cholesterinspiegel zu senken und die Knochendichte zu steigern. Darüber hinaus kann der Verzehr von Tempeh helfen, die Symptome der Wechseljahre zu lindern und unterstützt die Regeneration der Muskeln. Außerdem eignet sich Tempeh als eine hervorragende Eiweißquelle und hat einen hohen Gehalt an Vitamin B2, B3, B5 und B6.
Miso ist ebenso eine ausgezeichnete Eiweißquelle und hat einen hohen Gehalt an allen B-Vitaminen. Außerdem enthält es weitere Vitamine und Mineralstoffe wie Kalium, Vitamin A, Jod, Kupfer, Magnesium, Zink und Mangan. Außerdem hat es ebenso wie Temeph eine cholesterinsenkende Wirkung. Auch auf die Darmflora kann sich der Verzehr von Miso vorteilhaft auswirken und dadurch dann auch auf unser Immunsystem.